REKTUSDIASTASE-BEHANDLUNG

Eine Rektusdiastase bezeichnet das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskelstränge, bei der sich das dazwischenliegende Bindegewebe, die sogenannte Linea alba, ausdünnt und an Spannung verliert und bei der aktiv keine adäquate Spannung mehr auf das Gewebe gebracht werden kann. Es kommt zu einer Spaltbildung zwischen den beiden Muskelsträngen, die unterschiedlich breit und tief sein kann.

Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist das Auseinanderweichen der Bauchmuskelstränge ein physiologischer Vorgang, der sich in der Regel nach der Geburt wieder zurückbildet. Bei manchen Frauen bildet sich der Spalt jedoch nicht wieder zurück. Diese Frauen leiden häufig unter einem sehr großen Bauch, der immer noch wie schwanger aussieht, Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Blähungen, fehlender Kraft und Stabilität in der Körpermitte, Rückenschmerzen, Beckenbodendysfunktionen oder aufgeblähtem Bauch nach dem Essen (besonders abends). 

In den meisten Fällen kann man durch gezielte Physiotherapie die Stabilität der Bauchwand wieder herstellen. Nur in sehr seltenen Fällen ist eine Operation erforderlich. Wichtig ist jedoch, dass auch nach einer Rektusdiastase-Operation die muskuläre Stabilität der Körpermitte physiotherapeutisch wieder aufgebaut werden muss, da durch die Operation nur die Muskelstränge zusammengebracht werden. Das Zusammenspiel von Zwerchfell, Beckenboden, Bauch- und Rückenmuskeln, das für eine funktionierende Bauchwandstabilität erforderlich ist, muss erst wieder erarbeitet werden und kommt nicht von alleine zurück.

Eine Rektusdiastase tritt nicht immer nur bei Frauen in Schwangerschaften auf, sondern auch z.B. bei Männern und Kindern, bei starker körperlicher Belastung oder nach Operationen. Wenn du unsicher bist, ob du eine Rektusdiastase hast und ob diese behandelt werden muss, berate ich dich gerne.